Es war ein himmlisches Gefühl, die Ketten am Hals und im Dekolleté zu spüren und die Auf- und Abwärtsbewegungen der Metallarmbänder und des Fußkettchens zu fühlen. Mulmig wurde mir aber sehr schnell wieder, als Petra und ich am Treffpunkt der Klasse bei einer Haltestelle eintrafen. Die meisten Klassenkameraden feixten und lachten, einige nahmen überhaupt keine Notiz und Herr Schmitt war sichtlich froh, dass ich doch noch ein Kostüm gefunden hatte. In Köln angekommen, sonderten Petra und ich uns von der Klasse ab. Wir tauchten in der Masse der feiernden Menschen unter. In der Anonymität fiel die Angst von mir ab, ich fühlte mich immer freier und genoss die gemeinsame Zeit mit Petra. Wir wurden von wildfremden Menschen zum Trinken von Alkohol eingeladen und nahmen die Einladungen gerne an. Die Stunden flogen dahin und wir hatten schon einen ordentlichen Schwips weg, als wir in eine dunkle Kneipe in der Nähe des Heumarktes einkehrten, aus der Musik laut hämmerte. In der Kneipe war es eng, stickig und die Menschen waren angetrunken, zum Teil auch total betrunken. Wir fanden in einer Ecke an der Theke einen Platz direkt an der Wand, umringt von Clowns, Cowboys, Krankenschwestern und Piraten. Wir waren bester Stimmung und der Alkohol verführte uns dazu, uns gegenseitig Dinge zu erzählen, die wir uns im nüchternen Zustand ganz sicher nicht gesagt hätten. Petra wollte wissen, wie es mir denn nun als Mädchen gefallen würde. Ich schwärmte ihr vor, wie toll ich es fand, mich weiblich fühlen zu dürfen. Sie musste laut lachen, als ich ihr gestand, dass ich es noch viel anregender gefunden hätte, wenn sie mir anstatt eines neuen Slips einen von ihr schon getragenen Slip gegeben hätte. „Das hättest du gut gefunden? Warum hätte dich das denn angemacht?“ „Weißt du“, sagte ich, „ich liebe den Geruch von Frauen und deinen Geruch liebe ich ganz besonders. Es hätte mich total erregt, wenn ich auch ein bisschen nach deiner Pussy gerochen hätte!“ Petra gestand mir – ich musste schwören, dass ich es keinem anderen erzähle – dass sie es lieben würde, mit ihren weiblichen Reizen Männer zu manipulieren.
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