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Klassenfahrt nach Köln

Diese Geschichte habe ich tatsächlich so erlebt. Es war mein erstes sexuelles Erlebnis überhaupt und es hat mich nachhaltig geprägt.

Ich besuchte die 10. Klasse eines Gymnasiums einer norddeutschen Kleinstadt. Ich hatte zwar Interesse an Mädchen, hatte aber keinerlei Erfahrungen mit ihnen machen können, da ich nicht die geringste Anziehungskraft auf Mädchen ausübte. Ich war genau das Gegenteil von den sportlichen Muskeltypen, auf die die Mädchen unserer Schule standen: Ich war nur 1,72 m groß und hatte praktisch überhaupt keinen Muskelansatz, sodass ich auch nur 60 kg auf die Waage brachte. Ich wirkte alles andere als männlich. Durch mein geringes Interesse an Sport und meine nicht vorhandene Anziehungskraft auf Frauen, war ich in der Klasse zum Einzelgänger geworden. Die Aktivitäten, die die Klasse entwickelte, interessierten mich irgendwann einfach nicht mehr. So nahm ich es auch teilnahmslos auf, als unser Klassenlehrer, der aus dem Rheinland stammte, uns mitteilte, dass die nächste Klassenfahrt zum Karneval nach Köln führen sollte. Die Klasse jubelte, mir war es egal. Erst als der Tag der Fahrt immer näher rückte und ich realisierte, dass von allen Schülern beim Aufenthalt in Köln eine Kostümierung verlangt wurde, überkam mich ein ungutes Gefühl. Kostüme hasste ich.
Auf der Zugfahrt nach Köln saß ich allein und hörte den anderen zu, wie sie sich begeistert davon erzählten, welches Kostüm sie sich ausgedacht hatten. Herr Schmitt, unser Lehrer, gab bei der Gelegenheit bekannt, dass man abends in der Pension eine Klassenveranstaltung geplant habe, bei der jeder Schüler sein Kostüm vorstellen solle. Und tatsächlich wurde am Abend jeder Schüler einzeln in den Raum gerufen und musste sein Kostüm vorstellen. Eine Ansammlung von Hexen, Piraten und Cowboys. Dann kam ich an die Reihe und erntete Gelächter und Buhrufe als die Mitschüler sahen, dass ich neben meiner normalen Alltagsjeans als einzige Verkleidung ein T-Shirt mit der Aufschrift „Kostüm“ trug. Herr Schmitt sagte streng und genervt, dass es so nicht ginge.

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